Monatelang bereitete die Feuerwehr St. Georgen in Absprache und Zusammenarbeit mit dem Bezirkskommando Eisenstadt-Stadt den heutigen Tag akribisch vor. Am Nachmittag war es schließlich soweit und die bis dato wohl mit Abstand größte & forderndste Übung im Bezirk Eisenstadt-Stadt startete.
Fiktives, aber, wie vor allem die letzten Jahre deutlich zeigen, alles andere als unrealistisches, Szenario war ein Waldbrand im beliebten Wandergebiet des St. Georgener „Hetscherlberges“. Zusätzlich erschwerend bei der Bekämpfung der Flammen im insgesamt etwa 15 Hektar großen, unwegsamen Waldgebiet wirkten die dicht angrenzende Wohn-Besiedelung und im unmittelbaren Gefahrenbereich als vermisst gemeldete Wanderer.
Dieser echten Riesenaufgabe stellten sich neben allen drei Feuerwehren des Bezirkes und Mitgliedern der Feuerwehr Siegendorf auch Polizei und Rotes Kreuz inkl. Suchhundestaffel sowie Bürgermeister Thomas Steiner der, gemeinsam mit Magistratsdirektorin Gerda Török, die bei derartigen Großlagen gesetzlich vorgesehene Behörden-Einsatzleitung zur qualifizierten Gesamtkoordinaton übernahm.
Nach Start per offizieller Alarmierung um 17:00 folgte plangemäß Herausforderung um Herausforderung, die das Zusammenwirken aller Beteiligten erforderte. Letztlich wurden 1.500 Liter Löschwasser pro Minute bereitgestellt, um dem hypothetischen Inferno Herr zu werden.
Außerdem kamen u.a. auch kürzlich angeschaffte Löschrucksäcke zur mobilen Brandbekämpfung im schwerzugänglichen Gelände und mehrere Drohnen (u.a. eine hochmoderne Polizeidrohne) zur Unterstützung der Gesamtaktion zum Einsatz.
Behördeneinsatzleiter Thomas Steiner & Magistratsdirektorin Gerda Török stellten in einem weiteren Schritt den gemeindeeigenen Gießwagen und somit sofort weitere ~7.000 Liter Löschwasser in Abrufbereitschaft. Zusätzlich wurde der unverzügliche Start der Hundesuchaktion veranlasst, die geordnete Evakuierung der an den Gefahrenbereich angrenzenden Wohnhäuser war aufgrund des raschen Löscherfolgs nicht notwendig.
Nach eineinhalb Stunden geballter Arbeit konnte Einsatzleiter Christian Graf schließlich tatsächlich „Brand aus“ geben und als auch penible Nachkontrollen abgeschlossen waren, eine erste Bilanz gezogen werden:
Der taktisch einwandfrei ausgeführte und schnelle Eingriff hätte aller Voraussicht nach dazu geführt, den Brand zu löschen und die vermissten Wanderer zu retten, und, nicht zuletzt aufgrund des Zusammenwirkens einsatzorganisatorischer & behördlicher Einsatzleitung, wäre es auch gelungen, tatsächliche Gefährdung von Bewohnern zu vermeiden.
Sowohl Bürgermeister, Magistratsdirektorin, Bezirksfeuerwehrkommandant Fleischhacker und Einsatzleiter Graf sowie die beiden anderen Ortskommandanten Schwarz und Steindl zeigten sich dementsprechend begeistert über die praktische Bestätigung der exzellenten Feuerwehr- und Einsatzorganisationsarbeit in Eisenstadt.
Großer Dank geht außerdem an die Feuerwehr Siegendorf, die uns souverän in der Einsatzleitung unterstützte und die Feuerwehr St Margarethen, die entsprechende Behätnisse zur Wasserentnahme zur Verfügung stellte. Dass auch ein bezirksübergreifendes Kräftevereinen notwendig werden kann, zeigte gerade ein Vegetationsbrand letztes Jahr, bei dem auf städtischem Hotter 12 Hektar Landwirtschaftsfläche in Brand gerieten und es unter Eisenstädter Führung gelang, ein Übergreifen auf eine große Obstplantage und weitere Gebäude zu verhindern.
Wir hoffen, dass Ereignisse wie dieses bzw das in der Übung angenommene künftig der Ausnahmefall bleiben – sollte der Einsatz der städtischen Feuerwehren, Einsatzorganisationen und Behörden jedoch gefordert sein, stehen alle bedinungslos bereit – das zeigte auch der heutige Tag wieder in eindrucksvoller Weise.